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Ping Pong -Die Geschichte des Tischtennis |
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Die Meinung, Tischtennis habe seinen Ursprung in Asien, ist weit gefehlt. Wie andere
Ballsportarten, so kommt auch das Tischtennis aus England. Es ist eine recht junge
Sportart (erste schriftliche Erwähnung 1874). Richtig ist, dass Tischtennis vom Tennis
abstammt. Eine Miniaturausgabe des Tennis, das auf Rasenflächen im Freien gespielt
wurde, war beim englischen Landadel sehr beliebt. Das englische Wetter mag dann dazu
veranlasst haben, das Spiel in der guten Stube auf einem Tisch auszutragen. Bald gilt
das Ping Pong als beliebter
After Dinner Zeitvertreib der noblen Gesellschaft. Erst die Erfindung des Zelluloids in
Amerika verhalf dem Ping Pong zum Durchbruch. Der Engländer Gibb setzte 1891 erstmals
bunte, von Amerika mitgebrachte Spielzeugbälle ein. 1896 entwickelte die deutsche Firma
Schildkröt die Press-Blas-Methode, um Baby-Rasseln herzustellen. Noch heute werden die
Bälle nach diesem Verfahren produziert. Die Industrie erkannte schnell die Chancen der
unaufwendigen neuen Sportart. Durch Spielsets, bestehend aus einer Netzgarnitur,
Schlägern und Bällen fand Tischtennis vor der Jahrhundertwende weite Verbreitung und
gelangte mit dem Britischen Imperialismus in die ganze Welt. Keine andere Sportart sollte je eine derart rasante weltübergreifende Verbreitung erfahren. Zum Wettkampfsport war es auch nicht mehr weit. Bereits 1900 wurde in England der 1. Verein gegründet. Man bezog Quartier im Londoner Hotel Armfield. Bereits ein Jahr später gab es in Hamburg-Uhlenhorst das erste Tisch- tennisturnier in Deutschland. Doch bald schien das Ping Pong in Vergessenheit zu geraten. Der Markt war mit dem Modespiel-Artikel gesättigt, unzählige Regelwerke trugen zur Stagnation bei, der 1. Weltkrieg tat sein übriges. Erst in den 20er Jahren des neuen Jahrhunderts sollte Tischtennis einen neuen Aufschwung erfahren, nicht als Kaffeehaus-Sportart, sondern als Wettkampf-Tischtennis. Nebenbei: Der heutzutage im abqualifizierenden Sinne verwendete Name "Ping Pong" ist in England seit 1878 patentrechtlich geschützt. (Martin Kistner) Quelle: Horst Friedrich Ping Pong - Das Tischtennisspiel um die Jahrhundertwende Druck: DCM Druck Center Meckenheim |
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